Rolfing - Die Behandlung
Rolfing ist eine langsame, tiefe Behandlung der faszialen Struktur im Körper. Unser Bindegewebe reagiert sehr sensibel auf mechanische und chemische Einflüsse. Es hat plastische und daher nachhaltig formbare Eigenschaften. Der Therapeut nutzt dies, indem er gezielt an verkürzten, verklebten und unelastischen Bindegewebsschichten arbeitet.
Mit seinen Händen ertastet und löst er gezielt Verspannungen und Verkürzungen im Gewebe. Dabei hat er immer den gesamten Körper im Blick und formt diesen im Hinblick auf Aufrichtung, Balance und möglichst freie, leichte Beweglichkeit. Als ganzheitliche Behandlungs-methode zielt Rolfing darauf ab, den menschlichen Körper von einengenden Spannungsmustern zu befreien, ihn gleichtzeitg aufzurichten und ins Lot zu bringen. Rolfing bildet ein Bindeglied zwischen Form - der Struktur unseres Körpers - und Funktion - der Art, wie wir unseren Körper im Alltag bewegen - und spricht dabei das Nervensystem an. Der Rolfer kommuniziert über die Qualität der Berührung an den Nervenenden im faszialen Gewebe mit dem gesamten Nervensystem und arbeitet damit an der Repräsentation der Körperteile und Bewegungen im Gehirn. So lassen sich die bleibenden Erfolge der Rolfingmethode erklären. Im Zuge einer Rolfingbehandlung lernen Sie Ihre Haltungs- und Bewegungsmuster in all ihren Stärken und Schwächen besser kennen. Das so erhöhte und verbesserte Körperbewußtsein erlaubt es Ihnen, Ihre vorhandenen Potentiale besser zu nutzen und neue Wege zu beschreiten, frei von Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.
Für wen eignet sich Rolfing?
Für Menschen jeden Alters, Kinder wie auch ältere Menschen. Es gibt keinen Zeitpunkt, an dem unser Körper nicht für Veränderungen zugänglich ist.
Rolfing kann sowohl zur Gesundheitsvorsorge als auch zur Behandlung von Beschwerden angewandt werden. Wenn Sie bei der Arbeit viel Sitzen müssen oder anderen einseitigen Belastungen ausgesetzt sind, wenn Sie das Gefühle haben, oft unbeweglich oder steif zu sein, wenn Sie unter Stress stehen und Ihr Körper sich verspannt anfühlt oder wenn Sie einfach mit Ihrer Körperhaltung unzufrieden sind, kann Rolfing ein Teil der Lösung sein.
Besonders bewährt hat sich Rolfing bei:
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Bandscheibenproblemen
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Haltungsschäden
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Kopfschmerzen/Spannungskopfschmerz, Migräne
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Kiefergelenksproblemen
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Schleudertrauma
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Zustand nach Unfällen
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Gelenksschmerzen
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Schulter- und Nackenproblemen
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bei dem Bedürfnis besseren Kontakt zum eigenen Körper zu entwickeln
Wie ist Rolfing aufgebaut?
Der Rolfing-Prozess fängt mit einer Reihe von 10 Sitzungen an, in denen der Rolfer gezielt den Körper durchwandert. Jede Sitzung hat einen bestimmten Schwerpunkt und die Stunden bauen aufeinander auf.
So liegt z.B. der Schwerpunkt der Arbeit in der zweiten Sitzung in der Regel auf Füßen und Unterschenkeln. Teilziele sind hier eine gleichmäßige Gewichtsverteilung innerhalb des Fußes, stabile und federnde Fußgewölbe sowie ein stabiler und federnder Bodenkontakt beim Gehen. Die Teilziele der einzelnen Sitzungen ergänzen sich gegenseitig und fügen sich Schritt für Schritt zu einem großen Ganzen.
Die Erfahrung zeigt, dass nach ca. 10 Sitzungen meist ein gewisses Level erreicht ist, was die Möglichkeit zu weiterer Veränderung angeht. In den meisten Fällen ist es deshalb angebracht, dem Organismus nun etwas Zeit zu geben, die bis dahin erreichten Veränderungen zu verarbeiten.
Diese zeitliche Begrenzung der Zusammenarbeit zwischen Klient und Rolfer ermöglicht eine höhere Konzentration und ein intensiveres Arbeiten als das bei zeitlich offenen Prozessen der Fall ist. Wenn Sie wissen, dass der Prozess aus einer genau bestimmten Anzahl von Sitzungen besteht, dann ist jeder dieser Termine etwas Besonderes und Wertvolles.